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Adventskalender: Das fünfzehnte Türchen

Wir nähern uns Weihnachten mit großen Schritten! Und vielleicht haben Sie ja das Glück, bei unserer gestern gestarteten Verlosung ein schönes Nach-Weihnachts-Geschenk zu gewinnen ... Nun aber zum heutigen Türchen!

Dezember 2011

Von: Prof. Dr. Tanja G. Baudson


Wir nähern uns Weihnachten mit großen Schritten! Und vielleicht haben Sie ja das Glück, bei unserer gestern gestarteten Verlosung ein schönes Nach-Weihnachts-Geschenk zu gewinnen ... Nun aber zum heutigen Türchen! Oh, hübsch ... etwas zum Thema Geschlechterunterschiede! Es gibt also, mein Freund, keine Beschäftigung eigens für die Frau, nur weil sie Frau ist, und auch keine eigens für den Mann, nur weil er Mann ist. Die Begabungen finden sich vielmehr gleichmäßig bei beiden Geschlechtern verteilt. (Platon) Und passend dazu noch ein zweites: There is no female mind. The brain is not an organ of sex. Might as well speak of a female liver. (Charlotte Perkins Gilman) (Übersetzung: Es gibt keinen weiblichen Geist. Das Gehirn ist kein Geschlechtsorgan. Da könnte man genausogut von der weiblichen Leber reden.) Wenn man sich heute die Spielwarenabteilungen so anschaut, wird eine klare Trennung der Welten deutlich: auf der einen Seite die gefährlichen Sachen für die richtigen wilden Kerle, auf der anderen rosaglitzeriger Mädchenkram. Mein absoluter Negativfavorit ist der Experimentierkasten "Sternenschweif - Magische Kräfte", mit denen Mädchen die Naturwissenschaften näher gebracht werden sollen. Die Anleitung "verrät den Mädchen wie sie die magischen Kräfte der Einhörner zum Leben erwecken können, damit ein Experiment tatsächlich funktioniert und die Abenteuer ein glückliches Ende finden." Ich persönlich habe ja meine Zweifel, ob eine derartige Mystifizierung von Naturgesetzen (deren große Stärke doch eigentlich die Logik ist) der naturwissenschaftlichen Bildung so förderlich ist. Und wo läge das Problem, einfach schöne bunte Experimentierkästen zu gestalten, die beide Geschlechter gleichermaßen ansprechen? Warum diese künstliche Trennung? Mit dem aktuellen Trend zu vereinfachenden biologistischen Erklärungen komplexer Unterschiede hätte ich da schon eine Hypothese; aber ich will der Diskussion noch nicht vorweggreifen. Was meinen Sie?