Online-Glossar Buchstabe S

Allgemein
 

Glossar-Begriffe: Buchstabe S

Savant-Syndrom

 

Schoolwide Enrichment Model (SEM)

Das Schoolwide Enrichment Model (SEM) ist ein umfassendes Konzept nach Renzulli & Reis zur potenzial- und interessengeleiteten Begabungsförderung von Schüler:innen.

 

Schülerstudium

 

Schulangst

Schulangst bezeichnet die übermäßige und anhaltende Furcht vor oder während des Schulbesuchs. Sie kann sich in diffusen körperlichen Symptomen wie Übelkeit, Kopf- und Bauchschmerzen oder Schlafstörungen äußern. Das betroffene Kind ist mitunter nicht imstande, am Unterricht teilzunehmen, und vermeidet oder verweigert es, das Schulgebäude zu betreten.

 

Screening

Ein Screening ist ein standardisierter, ökonomischer, d. h. kurzer, Gruppentest (Schnelltest), der den Anstoß für eine vollumfängliche Diagnostik geben kann.

 

Selbstbezug, authentischer

 

Selbstgesteuertes Lernen

Beim selbstgesteuerten Lernen übernehmen Kinder und Jugendliche die Verantwortung für ihr Lernen in hohem Maße selbst. Sie strukturieren ihren Lernprozess und entscheiden, wann sie welche Inhalte auf welche Art und Weise lernen und vertiefen.

 

Selbstkompetenzen

Selbstkompetenzen umfassen verschiedene Fähigkeiten, die zur Handlungsfähigkeit beitragen: etwa die eigenen Emotionen zu regulieren, sich in andere hineinzuversetzen, sich selbst zu organisieren oder zu motivieren oder auch Frustrationstoleranz. Selbstkompetenzen tragen entscheidend zur Begabungsentwicklung bei, da sie es Kindern und Jugendlichen ermöglichen, ihre Potenziale auch in schwierigen Situationen oder unter Ablenkung zu nutzen.

 

Selbstkonzept

Das Selbstkonzept beschreibt, wie sich Kinder und Jugendliche individuell wahrnehmen und welche Fähigkeiten sie sich jeweils selbst zuschreiben. Es bildet sich auf der Grundlage der Erfahrungen, die jedes Kind und jeder Jugendliche mit dem Umfeld macht, und den erlebten Reaktionen auf das eigene Verhalten, die eigenen Leistungen und die eigene Persönlichkeit.

 

Selbstregulation

Selbstregulation ist ein Sammelbegriff für verschiedene Fähigkeiten, die es Menschen ermöglichen, ihre Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen zu steuern. Sie sind wichtig, um eigene Ziele verfolgen und sich situationsangemessen verhalten zu können. Prozesse der Selbstregulation laufen dabei bewusst (z. B. willentliche Unterdrückung eines Impulses) und unbewusst (z. B. Regulation der Körpertemperatur) ab.

 

Selbstreguliertes Lernen

 

Selbstwirksamkeit

Selbstwirksamkeit beschreibt das Ausmaß, in dem Personen davon überzeugt sind, herausfordernde Aufgaben bewältigen zu können. Personen mit höheren Selbstwirksamkeitserwartungen sind mental und körperlich gesünder, empfinden weniger Stress und erbringen bessere schulische und berufliche Leistungen.

 

Selbstzweifel

 

Similar-To-Me-Effekt

Der „Similar-To-Me-Effekt“ ist ein Beobachtungs- und Beurteilungsfehler, der sich auf den unbewussten Vergleich des Kindes mit der eigenen Person bei der Bewertung von Situationen durch pädagogische Fachkräfte bezieht.

 

Sozialraumorientierung

Das Fachkonzept der Sozialraumorientierung sieht vor, dass verschiedene Netzwerkpartner:innen (z. B. Kitas, Schulen, Beratungsstellen, ärztliche und therapeutische Praxen oder Bildungsstätten) die Lebenswelten von Menschen in einem Sozialraum (Dorf, Stadtteil oder -viertel) mit ihnen gemeinsam gestalten. Ziel ist es, Bedingungen zu schaffen, die es den Bewohner:innen ermöglichen, selbstbestimmt und aus eigener Kraft in schwierigen Lebenslagen zu agieren. Eine zentrale Rolle spielen dabei bedarfsorientierte Angebote und Unterstützungsarrangements, die durch gemeinsame Aktivitäten und Kooperationen von den Netzwerkpartner:innen erreicht werden können.

 

Sozioökonomischer Hintergrund

Mit dem Begriff „Sozioökonomischer Hintergrund“ werden soziale und wirtschaftliche Aspekte zusammengefasst, die sich auf das Leben einer Person auswirken können. Dazu gehören zum Beispiel Bildungsstand der Eltern, finanzielles Vermögen, Staatsbürgerschaft oder Geschwisterstatus.

 

Stereotype/isierung

Stereotype sind Eigenschaften, die als „typische“ Eigenschaften für eine bestimmte Gruppe von Menschen (z. B. Menschen gleicher sozialer Herkunft oder gleichen Geschlechts) angesehen werden. Diese Eigenschaften werden dann auf alle Menschen dieser Gruppe übertragen. Stereotype sind jedoch bezogen auf die Gruppe häufig falsch und treffen noch seltener auf einzelne Personen dieser Gruppe zu, wirken also vorverurteilend.

 

Stereotype Threat

Stereotype Threat (dt.: Bedrohung durch Stereotype) bezeichnet die Befürchtung einer Person aus einer stigmatisierten Gruppe, aufgrund von Vorurteilen gegenüber dieser Gruppe negativ beurteilt oder behandelt zu werden bzw. die Vorurteile durch das eigene Verhalten zu bestätigen. Die Effekte eines Stereotype Threat wurden vor allem in herausfordernden Leistungssituationen erforscht. Die meist unbewussten Befürchtungen können dazu führen, dass die Leistung der Person geringer ist, als ihr Potenzial es erwarten ließe, und die Vorurteile dadurch paradoxerweise bestätigt werden.

 

Sustained-shared-thinking

„Sustained-shared-thinking“ wird übersetzt mit „gemeinsames vertieftes Denken“. Dabei treten pädagogische Fachkräfte und Kinder in einen Dialog, der dem gemeinsamen Denken, Diskutieren, Lösen von Problemen oder auch der Begriffsklärung dienen kann.

 

Wörterbuch Hochbegabung

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