Fragen & Antworten zu hoher kognitiver Begabung im Kita-Alter

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Was sollte beim Übergang von der Kita in die Grundschule beachtet werden?

Kinder mit hoher kognitiver Begabung lernen leicht und schnell und zeigen oft schon früh Interesse am Lesen, Schreiben und Rechnen. Im Vergleich zu gleichaltrigen Kindern stellt sich daher überdurchschnittlich häufig die Frage nach dem »richtigen« Einschulungszeitpunkt.

Ein zu früher Schuleintritt kann vom Kind eventuell sozial-emotional noch nicht bewältigt werden. Ein zu später Eintritt in die Schule birgt die Gefahr einer Unterforderung von Beginn an. Dem Prozess des Übergangs sollte daher von Eltern, Kita und Grundschule bei besonders begabten Kindern genauso viel Aufmerksamkeit geschenkt werden wie bei Kindern mit Entwicklungsrückständen.

Aus diesen Gründen ist es wichtig, dass Kitas und Grundschulen Informationen über den Lern- und Entwicklungsverlauf des Kindes, seine Interessen und Bedürfnisse austauschen. Die Eltern sollten dabei unbedingt einbezogen sein und diesen Austausch ihrerseits durch ihr Einverständnis unterstützen. Sie sind es am Ende auch, die maßgeblich die Entscheidung über den Einschulungszeitpunkt ihres Kindes treffen, weshalb ihr Einbezug in die Beratungen als selbstverständlich anzusehen ist. Auf keinen Fall vernachlässigt werden sollte der Wunsch des Kindes, denn nur wenn es selbst in die Schule möchte, wird es sich gut in das neue Umfeld eingewöhnen.

Bedeutsam für einen gelingenden Übergang in die Grundschule ist, dass Lehrkräfte etwaige Vorkenntnisse, schon erworbene Fähigkeiten und die hohe Lernmotivation des Kindes im Anfangsunterricht angemessen berücksichtigen. Andernfalls drohen schulische Langeweile und Unterforderung mit Folgen für Lernmotivation, emotionales Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Langfristig kann das die Entwicklung eines Underachievements (d. h. eine dauerhafte Beeinträchtigung im Lern- und Leistungsverhalten) begünstigen.

Kinder mit hohen Begabungen können von Schulkonzepten mit flexibler Eingangsphase in besonderem Maße profitieren. Dabei lernen Kinder der ersten beiden Klassenstufen gemeinsam und können diese flexibel in ein bis drei Jahren durchlaufen. Lehrkräfte können die Lernbegleitung von Kindern individualisierter gestalten als in reinen Jahrgangsklassen und damit unterschiedlichen Lerngeschwindigkeiten der Kinder besser gerecht werden. Daher kann dieses Konzept eine Alternative zur vorzeitigen Einschulung darstellen.

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