Hochbegabte unterstützen

Beratung

Ressourcenorientiere Ansätze der Beratung von Familien mit hochbegabten Kindern mit dem Fokus auf Eltern-Kind-Interaktion

Die Erziehungs- bzw. Familienberatung (in diesem Artikel Familienberatung genannt) stellt einen geschützten Ort dar, an dem Familien Verständnis und Wertschätzung für hochbegabungsspezifische Herausforderungen erfahren. Hier stehen insbesondere die im Privatbereich liegenden Themen und Ursachen für mögliche Probleme oder Fragestellungen im Kontext der Begabungs- und Begabtenförderung im Zentrum, aber auch das Wohlbefinden in Schule und Kita. Familienberatungsstellen bieten vielfältige Diagnostik- und Beratungsmethoden an. Vielen Familien helfen insbesondere ressourcenorientierte Verfahren dabei, herausfordernde Eltern-Kind Interaktionen zu bewältigen und in Zukunft eigene Lösungsstrategien zu entwickeln.

Von: Aline Fach


Was ist hochbegabungsspezifisch bei der Familienberatung?

Genauso wenig wie eine klar abgrenzbare Gruppe der „typischen hochbegabten“ Kinder und Jugendlichen festzustellen ist, gibt es auch nicht die „typische Hochbegabtenfamilie“ als abgrenzbare Gruppe im Vergleich zu Familien mit nicht hochbegabten Kindern 1, 2. Familien mit hochbegabten Kindern haben nicht mehr Probleme als Familien ohne hochbegabte Kinder. Es liegen auch keine Unterschiede hinsichtlich familiärer Strukturvariablen, z. B. besonderer Gefühle, Einstellungen und Motivationen hochbegabter Kinder gegenüber ihren anderen Familienmitgliedern und des Gesamtsystems Familie vor.

Die Familienberatung geht daher auch bei jedem neuem „Hochbegabtenfall“ individuell, anlass- und bedarfsorientiert vor und fokussiert sich dabei auf die unterschiedlichen Beratungsanlässe und spezifischen Begebenheiten jeder einzelnen Familie.

Aus einer einzelfallspezifischen Betrachtung heraus lassen sich jedoch Aspekte finden, die bei Beratungen mit dem Anmeldegrund Hochbegabung häufiger vorkommen: z. B. wird auch in der Familienberatung oft eine Leistungsdiagnostik eingesetzt und häufiger Fragen zu einer möglichen außerschulischen Förderung gestellt. Die eigene Problemlösekompetenz der Kinder und Jugendlichen kann insbesondere wegen ihrer hohen Begabung (und sollte aufgrund des hohen Autonomiebedürfnisses) mit einbezogen werden. Fragestellungen zum Umgang mit ihrem hohen Wissensdurst oder zu ihrem frühen kompetenten Umgang mit Sprache können zentrale Themen in der Beratung sein, sowie einen Einfluss auf die in der Beratung angewandte Methoden haben.

Es gibt in der Familienberatung keine hochbegabungstypischen Verläufe von Beratungsprozessen oder Dynamiken. Wichtig ist dennoch die Kenntnis über möglicherweise konflikthafte Aspekte von Hochbegabung und den Umgang damit, um auch im Kontext der Begabungs- und Begabtenförderung Familien beim Finden und Umsetzen von Lösungen zu begleiten. Neben dem hochbegabungsspezifischen Wissen, über welches die Familienberater:innen verfügen sollten, um methodisch adäquat in diesem Kontext zu arbeiten, ist eine ressourcenorientierte Haltung und Anwendung von ressourcenorientierten Methoden auch im Kontext der Hochbegabtenfamilienberatung wichtig, da auch diese Familien und betroffenen Kinder und Jugendliche zum Teil Erfahrungen mit Ablehnung, Unverständnis und Ausgrenzung gemacht haben. Eine wertschätzende und akzeptierende Haltung der möglicherweise hochbegabungsspezifischen Persönlichkeitsaspekte der Kinder und Jugendlichen sowie deren Familien ist daher unabdingbar, um in der Familienberatung hilfreiche Veränderungsprozesse anzustoßen 13.

Bild: istock/blackred

Methodische Schwerpunkte der Familienberatung

Im Kontext der Hochbegabtenberatung wird das beraterische Vorgehen für jede Beratung grob in drei Phasen unterteilt. Ein typisches Beratungsgespräch kann demnach in eine Einstiegsphase, die Bearbeitungsphase und die Abschlussphase eingeteilt werden. Innerhalb der verschiedenen Phasen werden unterschiedliche Methoden zum Einsatz gebracht  34.

Die Methode der „(Psycho-)Edukation“ oder auch z. B. die Gesprächsführungstechnik „Aktives Zuhören“ findet vorrangig in der Anfangsphase statt, um mit den Klient:innen eine stabile, vertrauensvolle Beratungsbeziehung aufzubauen, Informationen über die Familie und den Beratungsanlass zu sammeln sowie wichtige wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zu den angesprochenen Themen an die Eltern weiterzugeben. Die Psychoedukation und das Kennenlernen von allgemeingültigen Zusammenhängen, typischen Entwicklungen und auch positive Entwicklungsmöglichkeiten und Chancen entlastet viele Eltern in der Familienberatung. Methoden, die zur konkreten Veränderung von Situationen und Verhalten führen können, werden in der Bearbeitungsphase angewendet. Hier werden häufig systemische Fragestellungen verwendet (z. B. zirkuläres Fragen, Fragen nach Ausnahmen, Skalierungsfragen etc.), welche die Perspektivenübernahme der zu beratenden Familie erweitern, und Eltern zu einem besseren Verständnis des Verhaltens und der Gefühle ihrer Kinder verhelfen können. Ebenfalls ist die konkrete Kommunikation der einzelnen Familienmitglieder untereinander, die die Eltern-Kind Interaktion maßgeblich prägt, oft Inhalt der Beratung. Wird die in der Beratung konkret beobachtbare Kommunikation auf der Metaebene besprochen, können hilfreiche Einsichten für alle Betroffene entstehen. Die Abschlussphase markiert das Ende des gemeinsamen Arbeitens und dient dazu, neue Erkenntnisse zu verankern. Am Ende der Beratung soll die Familie dazu befähigt sein, aus eigener Kraft heraus – mit ihren bereits vorhandenen oder neu aktivierten Ressourcen – Lösungen zu entwickeln, diese zu erproben und nach Bedarf anzupassen.

Übergreifende Haltung: Ressourcenorientierte Hochbegabtenberatung

Diese an den Ressourcen, also den Fähigkeiten und Stärken der Familie orientierte Beratung ist insbesondere im Kontext der Hochbegabungsberatung hilfreich und empfehlenswert. Dabei ist eine ressourcenorientierte Hochbegabtenberatung eine über dem gesamten Beratungsprozess stehende Haltung des bzw. der Berater:in, welche, je nach Gesprächsphase, sich unterschiedlicher explizit ressourcenorientierter Methoden und einzelner, z. B. „Gesprächsführungstools“ bedient, wie oben beschrieben. In der Literatur finden sich ausführliche Beschreibungen weiterer ressourcenorientierter Methoden der Familienberatung 34.

Ressourcenorientierte Interventionen beim Thema Etikettierung

Studienergebnisse weisen darauf hin, dass es ungünstig für die Entwicklung von Kindern sein kann, wenn deren Eltern für sie regelmäßig das Label „hochbegabt“ verwenden 3. Schwierig kann es auch für Kinder werden, wenn Eltern versuchen, durch dieses Etikett eigene Erwartungen und Lebensvorstellungen stellvertretend durch die Leistungen ihrer Kinder zu erreichen. Als Folge könnten die Kinder einen maladaptiven Perfektionismus entwickeln. Andere Eltern neigen dazu, ihre Kinder nach der Hochbegabungstestung zu idealisieren, was u. a. zu einer unrealistischen Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und sozialer Situationen des Kindes führen kann 1. In der Familienberatung ist es hilfreich, gemeinsam mit den Eltern die ganz persönliche Bedeutung des Labels „hochbegabt“ zu reflektieren und den Begriff als solchen eher zurückhaltend zu verwenden, auch wenn eine Hochbegabung keinesfalls etwas Negatives ist, was geheim gehalten werden sollte 3.

Auf der anderen Seite haben manche Eltern, die sich bei der Familienberatung melden, Angst vor einer ungünstigen Entwicklung und Veränderung nach einer Hochbegabungsdiagnose. Familienberater:innen nutzen in vergleichbaren Situationen die Anfangsphase der Beratung dazu, um mögliche Ängste und Unsicherheiten (bezogen auf die mögliche Hochbegabung und deren Folgen) der Familien aufzugreifen und diese auf Basis einer tragfähigen, vertrauensvollen Beziehungsgestaltung, sowie durch die Thematisierung der Bedeutung der „Diagnose“ hochbegabt realistisch einzuordnen und zu entschärfen. Ressourcenorientierte Gesprächsführungstechniken sind auch hier hilfreich, z. B. die bestätigende Wertschätzung und Würdigung – gerade, wenn die Eltern bereits negative Erfahrungen mit Beratungsstellen oder bei der Thematisierung einer Hochbegabung in der Schule gemacht haben 3.

Ressourcenorientierte Interventionen bei familiären Belastungen

Wenn in Familien Konflikte und Spannungen und damit familiäre Belastungen bestehen, sind die Gründe dafür nicht immer hochbegabungsspezifisch, sondern können auch mit typischen altersentsprechenden sozial-emotionalen Herausforderungen von Kindern und Jugendlichen zusammenhängen (z. B. Pubertät, Identitätsfindung etc.) 3. Aus familienberaterischer Sicht sind begabungsspezifische Fragen einer familiären Problemlage zwar wichtig, jedoch sollte der Aspekt nicht überbetont werden. Methodisch kann man die Problematik wie folgt angehen: gemeinsam mit dem/der Familienberater:in kann reflektiert werden, wie viel Raum „die Hochbegabung“ einnimmt und wie viel Platz noch für die „Bedürfnisse“ der Kinder da ist. Dies kann durch unterschiedlichen Visualisierungsmethoden (z. B. gemeinsames Bild malen, Objekte sind stellvertretend in einen abgegrenzten Bereich zu legen, auf Flipchart) dargestellt werden. Ebenfalls kann es entlastend sein „die Hochbegabung“ ganz konkret zu externalisieren, in dem man sie imaginär „einen weiteren Stuhl besetzen“ lässt, sie konkret befragt und über die Familie sprechen lässt: z. B. „Was würde die Hochbegabung dazu sagen?“. Diese Methoden der Familienberatung können gerade in konflikthaften Gesprächssituationen deeskalierend wirken, indem sie die Spannung herausnehmen, das Thema „Hochbegabung“ von der Person trennen und so die Familie zu neuen Lösungsmöglichkeiten inspirieren.

Befürchtungen und Überforderung von Familien

Für viele Eltern ist es ein großer Schritt, eine Familienberatungsstelle aufzusuchen. Oft können damit Ängste und Befürchtungen einhergehen, wie „wir haben in unserer Erziehung versagt, sodass wir nun hierherkommen müssen“ oder „jetzt werden die jeden Teil unseres privaten Familienlebens untersuchen und unsere Erziehungsmethoden kritisieren“. Nicht alle Eltern zeigen sich daher auch offen, problematische Aspekte ihrer Erziehungsgestaltung und die Eltern-Kind-Interaktion zu besprechen. Da Erziehung immer ein gemeinsames Thema beider Elternteile ist, können sich an dieser Stelle auch Paarkonflikte abzeichnen, die durchaus auch in der Familienberatung eskalieren können. In der Anfangsphase der Beratung kann es daher hilfreich sein, vorerst noch nicht die konfliktären Themen der Beziehungs- und Erziehungsgestaltung in den Fokus zu rücken (falls dies von den Eltern nicht explizit erwünscht wird), sondern sich vorerst mit anderen und weniger emotional besetzten Themen, wie z. B. mit Fragen der angemessenen (außerschulischen) Förderung zu beschäftigen. Sobald der bzw. die Berater:in Vertrauen zu den Eltern aufbauen konnte, können auch Themen mit größerem Konfliktpotenzial durch ihn/sie aktiv angesprochen und bei Wunsch der Klient:innen bearbeitet werden.

Auf der anderen Seite kommt es in der Familienberatung oft vor, dass Eltern erleichtert in das erste Gespräch gehen, da sie sich mit diesem Schritt Entlastung, Verständnis, professionelle Hilfe und Unterstützung erhoffen 3. Viele Familien mit hochbegabten Kindern und Jugendlichen, die sich bzgl. einer problematischen Eltern-Kind-Interaktion (Beziehungsgestaltung und andere Erziehungsfragen) an Familienberatungsstellen wenden, geben an, stark belastet zu sein und einen hohen Leidensdruck zu erleben, da ihr hochbegabtes Kind ihnen viel abverlange. So werden Eltern oft durch das starke Bedürfnis ihrer hochbegabten Kinder über Unklarheiten, erzieherische Inkonsequenzen, soziale Ungerechtigkeiten (innerhalb der Familie oder allgemein) ausgiebig diskutieren zu wollen, stark herausgefordert. Besonders, wenn beide Eltern berufstätig, und gleichzeitig mit der Erziehung von Geschwisterkindern ausgelastet sind, können diese Auseinandersetzungen schnell zu einer Überforderung beider Elternteile führen und Konflikte im Familiensystem hervorrufen. So können Eltern (aber auch die Geschwisterkinder) z. B. wütend auf das hochbegabte Kind sein oder Eltern geben sich selbst die Schuld an dem Verhalten ihres Kindes. Chronische Belastungen können auch auf der Paarebene zu Konflikten führen, was wiederum das gesamte Familiensystem belasten kann.

Ressourcen aktivieren und Lösungen entwickeln

Auch hier werden in der Familienberatung ressourcenorientierte Methoden angewendet. Um neue Ressourcen zu aktivieren und bereits vorhandene Lösungskompetenzen neu zu finden, wird hierbei in der Veränderungsphase weniger Zeit darauf verwendet, die belastenden Probleme zu explorieren, sondern auf ein lösungsorientiertes Arbeiten fokussiert, und so z. B. bei der Entwicklung konkreter (Veränderungs-)Ziele unterstützt. Hier helfen systemische Fragen, wobei z. B. der bisherige Zielerreichungsgrad („Wir sprechen in ruhigem Ton miteinander“) auf einer Skala bewertet wird (von „0 = kein Erfolg“, bis „10 =immer erfolgreich“). Die Familienberatung unterstützt an dieser Stelle die Eltern dabei, die Bedeutung der derzeitigen Belastung zu hinterfragen und damit den Fokus von dem wegzubewegen, was gerade (noch) nicht gelingt.

Eine solche Ressourcenarbeit gliedert sich oft in drei Themenbereiche: erstens das Finden und Aktivieren vorhandener und neuer Ressourcen, sodass die Belastung möglichst frühzeitig reduziert wird (z. B. eine regelmäßige Betreuung für die kleineren Kinder finden). An zweiter Stelle werden Strategien und Notfallpläne gemeinsam mit den Eltern ausgearbeitet, die ihnen in akuten Konfliktsituationen helfen. Die dritte Maßnahme ist die Unterstützung bei der Entwicklung eigener langfristig wirksamen Strategie zur Konfliktbearbeitung.

Gerade bei hochbegabten Kindern ist es hilfreich und wichtig, sie in die Beratung aktiv mit einzubeziehen. So lässt sich nicht nur ihre hohe Lösungsfindungskompetenz und ihr gutes soziales Gespür für den Beratungsprozess nutzen, sondern sie spüren selbst, dass sie etwas beitragen können und erleben sich als aktiv Mitgestaltende innerhalb des Familiensystems (ihre Selbstwirksamkeit und ihr Selbstvertrauen werden dadurch gestärkt). Ziel ist es u. a., dass auch das Kind lernt, sich selbst zu regulieren, sodass Konflikte nicht eskalieren. Gemeinsam mit dem bzw. der Familienberater:in können die Familienmitglieder so passgenaue Lösungen entwickeln, die ihnen dabei helfen, ihr Familienleben in Zukunft anders zu gestalten 1.

Kinder ernst nehmen

Eltern hochbegabter Kinder stehen oft vor einem Dilemma: Einerseits möchten sie ihr Kind, das über deutliche Entwicklungsvorsprünge verfügt, vernünftig behandeln und seine Anliegen ernst nehmen. Auf der anderen Seite wollen (und sollten) sie ihre „Leitungsrolle“ in puncto Erziehung nicht an die Kinder abtreten 13. So kann es bei hochbegabten Kindern schon häufiger vorkommen, dass diese eine vermeintliche Ungerechtigkeit (z. B. bei einem Geschwisterstreit) oder eine Unlogik in der Begründung von bestimmten erzieherischen Vorgaben hinterfragen, die den Eltern selbst nicht aufgefallen sind. Hier ist zu empfehlen, die Beweggründe für bestimmte Entscheidungen zu erläutern oder auch Fehler und Ungereimtheiten der eigenen Regeln offen zu besprechen. Damit die Gespräche zielführend sind, raten Familienberater:innen den Eltern, sogenannte Familienräte bzw. festgelegte Diskussionszeiten einzuführen 1. So werden die Bedürfnisse der Kinder adressiert, sie fühlen sich ernst genommen und gleichzeitig wird deutlich, dass die Eltern die Diskussionen strukturieren. So sollte es z. B. einen festen Zeitrahmen und einen gemeinsam vereinbarten Zeitpunkt für das Gespräch geben, der nach dem konkreten Streit oder der Auseinandersetzung liegt, sodass das Gespräch weniger emotional stattfindet und alle einen klaren Kopf bewahren können.

Perspektive wechseln und Kommunikationsmuster verändern

Darüber hinaus versucht die Erziehungsberatung Eltern durch verschiedene Methoden bei der Entwicklung einer spannungsärmeren Beziehungsgestaltung zu begleiten, was zu einer harmonischeren Eltern-Kind-Interaktion führen kann. Die in der Familienberatung angewandten systemischen, ressourcenorientierten Methoden und Verfahren helfen dabei: z. B. die Frage nach Ausnahmen (z. B. „Wenn Sie an die letzten 4 Wochen denken, wann ist es ihrem Kind gelungen, seine Bedürfnisse angemessen zu äußern?“). Weitere Methoden sind z. B. absichtliche Übertreibungen, Metaphern oder sparsam eingesetzte paradoxe Interventionen, die dabei helfen können, auf dysfunktionale Kommunikationsmuster im Familiensystem aufmerksam zu werden und diese zu verändern. Die Familienmitglieder erleben diese Methoden oft als hilfreich, da diese ihnen u. a. einen Perspektivenwechsel ermöglichen, der oft für größeres Verständnis der anderen Familienmitglieder oder einer kritischen Betrachtung der eigenen Verhaltensweisen führen kann 3.

Veränderung würdigen

Ziel am Ende der Beratung ist es u. a., die bisher erreichten Veränderungen und den Anteil, den jedes Familienmitglied daran hatte, zu würdigen. So werden die Ressourcen der Familie erneut sichtbar gemacht. Am Ende einer erfolgreichen Beratung kann der Familie signalisiert werden, dass die erneute Kontaktaufnahme zum bzw. zur Familienberater: in jederzeit möglich und sinnvoll ist, falls es im Nachhinein noch Rückfragen gibt oder es zeitweise vorerst zu Rückschritten kommen sollte. So können auch Rituale auf der Handlungseben der Familie helfen, die bisher erreichten Veränderungen sichtbar zu machen (symbolisch kann z. B. ein Gegenstand, wie ein Familienwappen oder ein Bild, gemeinsam in der letzten Sitzung erstellt werden) oder der erfolgreiche Abschluss der Familienberatung gefeiert werden (z. B. gemeinsames Essen oder ein Familienausflug) 3.