Fragen & Antworten zu hoher kognitiver Begabung im Kita-Alter

Kita

Ist hohe Begabung geschlechts- oder herkunftsabhängig?

Eine hohe Begabung kann prinzipiell bei allen Kindern unabhängig von ihrer sozialen oder kulturellen Herkunft sowie ihrem Geschlecht vorkommen. In Fördermaßnahmen für besonders begabte Kinder finden sich jedoch überproportional viele Kinder aus bildungsnahen und/oder einkommensstarken Familien ohne Migrationshintergrund. Zudem werden Mädchen mit hohen Begabungen seltener erkannt als Jungen. Die Ursachen sind vielfältig. Subjektive Zuschreibungen (Attributionen) und unterschiedliche Erwartungen aufseiten der Eltern und pädagogischen Fachkräfte spielen dabei eine bedeutsame Rolle. Kindern aus bildungsfernen oder einkommensarmen Familien sowie Kindern mit Migrationshintergrund wird häufig weniger zugetraut, zum Teil trotz vergleichbarer oder besserer Leistungen gegenüber Gleichaltrigen. Insbesondere sprachliche Einschränkungen können zu einer Unterschätzung von kognitiven Fähigkeiten führen. Außergewöhnliche Leistungen von Mädchen werden demgegenüber häufiger mit Fleiß und Anstrengung erklärt als bei Jungen, denen bei vergleichbaren Leistungen eher besonderes Talent zugetraut wird. Zudem zeigen besonders begabte Jungen, die sich unterfordert fühlen, eher Verhaltensprobleme als Mädchen. Das führt dazu, dass sie häufiger in Beratungsstellen vorgestellt und in der Folge als besonders begabt erkannt werden.

Hochbegabung verstehen

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