Hochbegabte unterstützen

Kita

Schuleingangsdiagnostik

Die moderne Schuleingangsdiagnostik entscheidet darüber, ob Kind und Schule – gegenseitig – bereit füreinander sind. Mithilfe verschiedener Verfahren und im Austausch der unterschiedlichen Instanzen wird darüber beraten, wann der Schulstart für ein Kind passend ist. Besonders begabte Kinder profitieren dabei im hohen Maße von der Arbeit, die die Kita in Bezug auf die individuellen Förderangebote und die systematische Beobachtung leistet sowie von Möglichkeiten wie der „flexiblen Schuleingangsstufe“.

Von: Marielle Liebert


Den Übergang bewältigen

Der Beginn der Schulzeit ist für Kinder mit vielen Neuerungen, Veränderungen, potenziellen Risiken aber auch Chancen verbunden. Institutionelle Übergänge in der Bildungsbiografie von Kindern beinhalten immer einen Statuswechsel – etwa vom Kindergartenkind zum Grundschulkind – welcher Bewältigungsaufgaben auf individueller, interaktionaler und kontextueller Ebene bereithält. Diese umfassen etwa das Hineinwachsen in die neue Rolle Schulkind mit ihren individuellen Ausprägungen, Veränderungen auf der Beziehungsebene (neue Freundschaften, anderes Verhältnis zu Lehrpersonen) oder auch örtliche Neuerungen (wie etwa ein neues, großes Schulgebäude). Die Bewältigung eines Überganges ist daher ko-konstruktiv zu betrachten: Auch das soziale System um das Kind herum ist also am Übergang beteiligt, beeinflusst und gestaltet diesen 1. Der Schritt vom Kindergartenkind hin zum/zur Schulanfänger:in stellt eine besonders große Veränderung im Leben des Kindes dar. Die Bereitschaft für den Schuleintritt wird heutzutage nicht mehr nur vom Kind aus gedacht, sondern in Abhängigkeit von abgebender und aufnehmender Institution. Diese Bereitschaft – als gemeinsame Kompetenz des sozialen Systems – wird auch versucht anhand der Schuleingangsdiagnostik zu ermitteln. Die neuen Anforderungen und Herausforderungen müssen vom Kind sowohl kognitiv, motivational, emotional als auch motorisch zu bewältigen sein. Die Grundlagen hierfür werden vielfach bereits in der Kita gelegt, in der die Kinder auf den Schuleintritt vorbereitet werden.

Zeitpunkt des Schulstarts und die Rolle von Kindertageseinrichtungen vor dem Schuleintritt

Im internationalen Vergleich werden Kinder in Deutschland verhältnismäßig spät eingeschult. Das Einschulalter liegt in der Regel zwischen 5 und 7 Jahren. Je nach Bundesland wird ein Kind, das zwischen Ende Juni bis Ende Dezember des Einschulungsjahres sein sechstes Lebensjahr vollendet hat, im Normalfall zum nächstmöglichen Zeitpunkt eingeschult 2. Interessant ist auch, dass in historischen Zusammenhängen ebenfalls unterschiedliche Perspektiven auf das passende Einschulungsalter zu finden sind. So befürwortet etwa der Arzt und Philosoph John Locke (1632-1704) den möglichst frühen und schematisch-institutionellen Bildungsbeginn (eine frühe Lenkung), wohingegen etwa Jean Jacques Rousseau (1712-1778) die freie Kindheit ins Zentrum stellt und nicht als Vertreter eines frühen Schulbeginns angesehen wird.

Auch heute sind wieder unterschiedliche Meinungen zu dem richtigen Zeitpunkt für den Schulstart zu finden – besonders aufgrund der immer lauter werdenden Forderung nach Individualisierung des kindlichen Lernens –, sodass mittlerweile auch unkonventionellere Vorgehensweisen in Bezug auf den Schuleintritt modellhaften Einzug in die Bildungslandschaft erhalten.

Entwicklung lernmethodischer Kompetenzen

Das soziale System, das den Weg bis zum Schuleintritt eines Kindes prägt, umfasst das familiäre Umfeld, außerinstitutionelle Umwelten, aber auch die Einrichtung der Kindertagesstätten, in denen Kinder zu großen Teilen vor dem Schulbeginn betreut werden. Mit der Verankerung der Förderung lernmethodischer Kompetenz in den Qualitätsstandards von Kitas, kann das Ausbilden von Grundlagen für späteres Lernverhalten bereits – auf den Schulbeginn vorbereitend – unterstützt werden. Seit 2004 ist in den Rahmenplänen von Kindertageseinrichtungen der Auftrag verankert, dass Kindern an den primären Bildungsbereich anschlussfähige Basiskompetenzen vermittelt werden sollen. Gefordert wird von der Kultusministerkonferenz (KMK) außerdem, „dass die Schulen und Kindertageseinrichtungen den Übergang gemeinsam gestalten und ihre Methoden aufeinander abstimmen“ 4.

Diagnostik und Förderung

Durch den Bildungs- und Erziehungsauftrag in den Kitas werden die Kinder in der Entwicklung der für die Schule notwendigen Kompetenzen unterstützt. So hat die Kita die Aufgabe, etwa die Sprachfähigkeit im Blick zu haben und gegebenenfalls passende Programme zur Förderung vor dem Schuleintritt vorzuschlagen 6. Bei einer frühzeitigen Diagnostik können so rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden, die Kinder stärker bei der Vorbereitung auf schulische Anforderungen unterstützen oder aber Entscheidungen mit abwägen und beeinflussen können, ob und was für eine frühere oder alternative Einschulung in Frage kommt. Die Schulbereitschaft von Kindern zu fördern, zählt also zu einer wichtigen Aufgabe von Kindertageseinrichtungen. Dies stellt auch für viele Eltern eine Entlastung dar, da Kitas den Dialog zwischen Schule, Kind und Eltern erleichtern, Ängste abbauen und gezielt gemeinsam mit den Eltern auf den Schuleintritt vorbereiten können. Dementsprechend ist es auch Aufgabe der Kita, gemeinsam mit Kind und Eltern eine positive Einstellung gegenüber der Schule zu erreichen – auch dann, wenn die Eltern selbst keine positiven Erinnerungen an die eigene Schulzeit haben. Besonders in solchen Fällen ist es wichtig, dass sich die Einstellung der Eltern nicht auf das Kind überträgt.

Prozesse der Schulbereitschaft

Erst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden entwicklungsdiagnostische Verfahren eingeführt, die bestimmen sollten, ob Kinder bereit sind für eine Einschulung. Der zunächst stark biologisch konnotierte Begriff der Schulreife wurde später durch den Begriff der Schulfähigkeit (Nickel) und letztlich der Schulbereitschaft ersetzt (wobei der Begriff der Schulfähigkeit noch immer gängig ist), auch um die Prozessualität der Entwicklung des Kindes hervorzuheben und eben nicht gänzlich auf einen starren Zustand zu verweisen 3. Der Konsens war fortan, dass sich Schulbereitschaft durch die gezielte Förderung von Lernprozessen auf beiden Seiten – Schule und Kind – vergrößern ließe und man nicht auf einen gewissen Reifegrad des Kindes warten kann. Die Konsequenz der Pädagogik war demnach nicht mehr die gezielte Rückstellung von nicht-schulreifen Kindern, sondern der Ausbau von vorschulischer Förderung und die anvisierte Zusammenarbeit von vorschulischen Bildungseinrichtungen und der Grundschule.

Veränderung der Schuleingangsdiagnostik

In diesem Zusammenhang wurde ebenfalls angeregt viel eher von der „Kindfähigkeit der Schule“, anstatt von der „Schulfähigkeit des Kindes“ zu sprechen 5. Dementsprechend veränderte sich auch die Schuleingangsdiagnostik für Schulanfänger:innen. Die verwendeten Verfahren wurden weniger selektiv, sondern waren darauf bedacht, die Förderbedarfe der Schüler:innen besser zu erkennen, sodass gezielte Maßnahmen ergriffen werden konnten, um die Schulanfänger:innen bei ihrem Start zu unterstützen 3. Traditionelle sogenannte Schulreifetests beschränkten sich vielfach darauf, feste, kognitive Fähigkeiten der Kinder abzufragen und diese dann in schematische Strukturen einzuordnen, die Aufschluss über die Schulfähigkeit des Kindes geben sollten. Herausgefunden wurde allerdings, dass solche Verfahren nicht die Vorhersagbarkeit des Schulerfolges erhöhen, da sie sich den klassischen quantitativen Gütekriterien der Objektivität, Reliabilität und Validität verschrieben fühlten. Dieser Anspruch verhinderte vielerseits die individuelle Einzelfallbetrachtung des Kindes mit seinen Ausgangsvoraussetzungen und Entwicklungschancen 6.

Über die Schulbereitschaft eines Kindes entscheidet letztendlich die Schule. Um zu einer begründeten Einschätzung zu gelangen, orientiert sie sich an unterschiedlichen Verfahren und Ansprechpartner:innen. Schuleingangsdiagnostik ist nicht länderübergreifend standardisiert und wird teilweise sogar einzelschulspezifisch durchgeführt. Diese Tatsache führt zu mannigfaltigen Ausgestaltungen, da weder Inhalt noch Form oder Methodik und Einsatz näher bestimmt sind. Viele der Vorgehensweisen gebrauchen Beobachtungsverfahren und/oder Gespräche mit verschiedenen an der Entwicklung des Kindes Beteiligten – und natürlich mit dem Kind selbst. Aber auch klassische schematisch ausgewertete Techniken/Tests kommen noch immer zum Einsatz. Diese Auswertungen führen allerdings heutzutage, im Gegensatz zum herkömmlichen Vorgehen, nicht mehr häufig zu Rückstellungen (wenn etwa eine bestimmte Punktzahl nicht erreicht wurde), sondern dienen im besten Falle ebenfalls dazu, die Förderbedürfnisse des Kindes verstehen zu können, aber auch seine individuellen Stärken konkret in den Blick zu nehmen.

Pädagogische Diagnostik

Pädagogische Diagnostik an sich hat das Ziel der Erkenntnis über bestimmte einzelfallspezifische Eigenschaften des Kindes, um damit individuelle Lernvoraussetzungen zu optimieren. In heutigen Testverfahren werden vor allem Fähigkeiten in folgenden verschiedenen Anforderungsbereichen betrachtet:

  • sozial-emotional
  • sprachlich-kognitiv
  • körperlich-motorisch
  • Fähigkeiten im Bereich der Selbstkontrolle und Arbeitstechniken

Die mit diesen Anforderungen verbundenen motivationalen oder Selbstregulationsaspekte spielen eine wichtige Rolle bei der Durchführung und späteren Interpretation der Schuleingangsdiagnostik.

Verschiedene Verfahren und Zeitpunkte

An dieser Stelle soll ein allgemeiner Überblick verschiedener Verfahren der Schuleingangsdiagnostik erfolgen, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Auf ein konkretes Verfahren wird daran anschließend noch genauer eingegangen. Insgesamt gibt es unterschiedliche Methoden der Schuleingangsdiagnostik. Dazu zählen die klassischen Leistungstests, wie etwa der DVET (Duisburger Vorschul- und Einschulungstest), der grundschulrelevante kognitive und feinmotorische Fähigkeiten anhand eines standardisierten Testverfahrens zu ermitteln versucht. Darüber hinaus ist die Verhaltensbeobachtung – wie im Hamburger Modell (weiter unten) beschrieben – eine häufig gebrauchte Verfahrensweise: die Kinder werden etwa beim Unterrichtsspiel (unterrichtsähnliche, vorstrukturierte Situation) beobachtet (KEV – Kieler Einschulungsverfahren) oder aber sie werden während der Bearbeitung der Tests genauer beobachtet. Letztlich können auch Fragebögen oder Interviews genutzt werden, um die Schulbereitschaft des Kindes einzuschätzen. Dazu zählen Befragungen (standardisiert und nicht-standardisiert) des Kindes und seiner Eltern, sowie der Elementarpädagog:innen. Die Kombination mehrerer dieser Methoden ist sehr gängig.

Die genannten Verfahren kommen zu unterschiedlichen Zeitpunkten zum Einsatz. Je nachdem, wie die Schuleingangsdiagnostik im Land oder an der jeweiligen Schule geregelt ist, kann der Zeitpunkt der Diagnostik zwischen sechs und 36 Monaten vor Schulbeginn variieren 3. Allerdings sollte sie nicht mit dem Schuleintritt enden, sondern den Übergangsprozess – der sich bis in die zweite Klasse erstrecken kann – weiterhin begleiten und die Entwicklung des Schulkindes als kontinuierlichen Prozess ansehen. Das kann durch standardisierte Erhebungsmethoden initiiert werden, oder aber auch durch nicht-standardisierte Beobachtungen und die Protokollierung dieser. Diese Daten sollten unter anderem die spätere Grundlage für individuelle Fördermaßnahmen darstellen.

Ein Praxisbeispiel: Das Vorstellungsverfahren Viereinhalbjähriger in Hamburg

Exemplarisch soll die strukturierte Schuleingangsdiagnostik in Hamburg vorgestellt werden, die das Bundesland seit dem Schuljahr 2005/2006 verfolgt. Auch weil sie konkrete Instrumente für den Blick auf die Stärken und Begabungen von Kindern bereithält. Es handelt sich um das sogenannte verbindliche Vorstellungsverfahren Viereinhalbjähriger, das in enger Zusammenarbeit mit pädagogischen Fachkräften aus Kita und Grundschulen stattfindet.

Gemeinsame Kommunikation aller Beteiligten bildet Grundlage

Dabei geht es nicht um ein eigentliches Testverfahren, sondern um Gespräche, die im Austausch mit Kind, Eltern und pädagogischer Fachkraft stattfinden und die dabei helfen sollen, Kompetenzen des Kindes zu ermitteln und Erwartungen von und an die Schule zu schärfen. Grundlage der Gespräche sind Protokollbögen auf denen Beobachtungen und Eindrücke festgehalten werden, die innerhalb verschiedener Kompetenzbereiche – die in etwa den oben aufgeführten Anforderungsbereichen entsprechen – gemacht werden konnten. Dabei werden, mit der Einwilligung der Eltern, zusätzlich auch Beobachtungsdaten zum kindlichen Verhalten aus der Kita an die Schule übermittelt. Ziel des Verfahrens ist es, dass die Kinder „[...] in der Kita und in der Schule ,zeigen, was sie schon können‘. Sie werden bestärkt und ermutigt, davon ausgehend weiter zu lernen und so eine positive, zuversichtliche Haltung in Bezug auf den Schulstart einzunehmen“ 7. Außerdem sollen so gezielte Fördermaßnahmen schon vor dem Schuleintritt bestimmt werden können.

Innerhalb des Vorstellungsverfahrens gibt es ebenfalls einen Protokollbogen für Kita und Schule, der sich auf Hinweise besonderer Begabungen konzentriert. Hier werden Items abgefragt wie etwa das Interesse an Themen, das Gleichaltrige Kinder eher nicht zeigen, das kritische Hinterfragen von Sachlagen oder die unkonventionelle Umgangsweise mit Problemen 8. Dieser Bogen kann zur Hilfe genommen werden, wenn es Hinweise auf besondere Begabungen innerhalb der anderen Bögen gab oder aber er kann aufbauend auf vorherigen Beobachtungen genutzt werden. Auf der Grundlage dieser Einschätzung kann die Schule gemeinsam mit der Kindertageseinrichtung weitergehende Fördermaßnahmen überlegen und gegebenenfalls einen geeigneten Umgang mit der Begabung des Kindes bereits ca. 18 Monate vor dem geplanten Schuleintritt finden.

Begabungen begegnen

Zu den zentralen Empfehlungen der Kultusministerkonferenz (KMK) für den Elementarbereich nach PISA gehörte auch die Forderung nach ganzheitlicher Unterstützung von Kindern in Kindertageseinrichtungen, die ebenfalls auf die Förderung von Kindern mit besonderen Begabungen auszurichten ist 4. Je früher sich die Schulen ein Bild von ihren zukünftigen Schüler:innen machen können und auch die Kinder eine Vorstellung von Schule gewinnen, desto besser kann – vor allem für besonders begabte Kinder – eine Abstimmung über mögliche Akzelerationsschritte vor dem eigentlichen Schulbeginn in den Blick genommen werden. Wenn Begabungen in Kindertageseinrichtungen bereits erkannt und gefördert wurden, muss in Abstimmung vieler verschiedener Komponenten entschieden werden, ob das Kind gegebenenfalls einen Vorteil davon hätte, wenn auch die Schule entsprechende Maßnahmen ergreift, um eine spezifische Förderung zu ermöglichen.

Vorzeitige Einschulung

Eine Form der Akzeleration zu Schulbeginn ist etwa die frühere Einschulung. Wenn die kognitive Entwicklung eines Kindes den Entwicklungen Ähnlichaltriger voraus ist und es auch in den anderen Anforderungsbereichen ausgeprägte Fähigkeiten zeigt, die es dafür qualifizieren, auch schon (teilweise deutlich) vor dem sechsten Lebensjahr den schulischen Bedingungen gerecht zu werden, sollte über eine solche Maßnahme nachgedacht werden. Eine ärztliche Untersuchung unterstützt das Diagnoseverfahren in diesem Fall. Wenn eine frühere Einschulung seitens der Eltern und des Kindes gewünscht ist, liegt die letztendliche Entscheidung aber im Ermessen der einzelnen Schule.

Flexible Schuleingangsphase

Eine weitere Maßnahme, um begabten Kindern am Schulanfang entgegenzukommen, ist die flexible Schuleingangsphase. In vielen Bundesländern wird dieses Modell mittlerweile umgesetzt. Dabei werden jahrgangsübergreifende Klassen angeboten, die es Schüler:innen ermöglichen, die Inhalte der ersten und zweiten Klasse in ein bis drei Jahren zu erarbeiten. So lange bleiben sie also in der gleichen Klasse, in der somit unter Umständen Fünfjährige mit Achtjährigen zusammenarbeiten. Der Vorteil besteht vor allem darin, dass hierdurch die individuellen Lernvoraussetzungen der Kinder und auch ihr Wissensstand zu Beginn der Schulzeit berücksichtigt werden. Sie können sich – ihrem Tempo entsprechend – die Inhalte aneignen. Wenn sie dann bereit sind, wechseln sie in die normale Regelklasse, ohne etwaige soziale Belastungen, die beim Sitzenbleiben oder Überspringen entstehen können. Der Modellversuch, der Anfang der 2000er-Jahre startete, findet inzwischen immer mehr Anklang und kann einen wichtigen Teil zum begabungsgerechten Bildungssystem und zur durchgängigen Begabungsgerechtigkeit innerhalb institutioneller Übergänge beitragen. Allerdings hängt die Möglichkeit, ob ein Kind die flexible Schuleingangsphase durchlaufen kann noch immer sehr stark von einzelnen Schulen ab und zieht größere personale Ressourcenbedarfe mit sich, was die Umsetzung nicht immer leicht macht 9.

Letztlich bleibt es die übergeordnete Aufgabe von vorschulischen und schulischen Bildungseinrichtungen, das einzelne Kind im Blick zu behalten. Eine geeignete Schuleingangsdiagnostik kann dazu beitragen, dass Entscheidungen über den Bildungsverlauf auf einer datenbasierten Grundlage gefällt werden und Kinder so Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten entwickeln können. Es sollten dabei immer auch die unterschiedlichen Akteur:innen im Blick behalten werden, wobei das Kind und seine individuellen Lernvoraussetzungen die Hauptrolle spielen sollten.